SaniErung

Kurzrohrrelining

Kurzrohrrelining dient der Sanierung schadhafter Kanäle in den Nennweiten ab DN 100. Im begehbaren Bereich sind Durchmesser bis 4 m gängige Praxis.

Die zu sanierenden Abschnitte beim Kurzrohrrelining werden nach Freischaltung und Reinigung kalibriert und mit einer TV-Kamera befahren. Dann wird gemeinsam mit dem Auftraggeber darüber entschieden, welche Einzelschäden zu beseitigen sind und mit welchen maximalen Außenmaßen und Baulängen das Linerrohr bestellt werden kann. Die zeitliche Unterbrechung ist bei der Planung zu berücksichtigen.

In nichtbegehbaren Kanälen werden Kurzrohre aus PE-HD, GFK, Steinzeug oder Beton eingesetzt. Die gebräuchlichsten Baulängen beim Kurzrohrrelining liegen bei ca. 63 Zentimetern. Der Einbau erfolgt meist über die vorhandenen Schächte. Die Rohre werden mittels herstellerabhängiger Steckverbindungen gekoppelt, die weder innen noch außen auftragen und bei Bedarf zugfest ausgebildet werden können. Mit einer Winde wird der entstehende Rohrstrang abschnittweise eingezogen oder durch entsprechende Seilumlenkung eingeschoben. In Einzelfällen können dafür auch hydraulische Geräte eingesetzt werden. Der verbleibende Ringraum ist anschließend zu verdämmen, wobei die möglichen Verdämmungslängen vor allem von der Größe der Ringräume und der Art des Dämmers abhängen.

Die Einbindung der Hausanschlüsse kann unter günstigen Bedingungen in geschlossener, ansonsten in offener Bauweise erfolgen. In den Schachtbauwerken ist darauf zu achten, dass ein ungehinderter Abfluss gesichert wird und die Linerrohre dichtend eingebunden werden.

In begehbaren Altleitungen haben PE-HD und GFK-Rohre den Vorrang, vor allem wenn Sonderprofile saniert werden sollen. Beim Kurzrohrrelining sind für den Einbau meist Baugruben erforderlich, da kurze Baulängen, insbesondere bei Sonderprofilen, die Kosten extrem steigen lassen. Die einzelnen Rohre werden auch hier durch eine nicht auftragende Steckverbindung zusammengefügt, die insbesondere für PE-HD Rohre auch zugfest ausgebildet sein kann.

Der Transport der einzelnen Rohre innerhalb des Altrohres erfolgt mit einem bemannten Einfahrwagen. Mittels Spezialtechnik werden die Rohre dann zusammengeschoben. Anschließend erfolgt die Lagesicherung durch entsprechende Abstützungen gegen die Altrohrwandung. Die Öffnungen für Einbindungen werden meistens bereits vor dem Einbau der Rohre eingemessen und aufgebohrt. Die Einbindungen selbst werden materialabhängig mittels Handlaminat oder Extruderschweißen hergestellt. Der Ringraum wird verdämmt, erforderlichenfalls lagenweise. Wenn die Schächte ebenfalls saniert werden, sollte das materialgleich erfolgen. Damit kann ein absolut dichtes System gesichert werden.

Die Dichtigkeitsprüfung – bei begehbaren Profilen meist als Muffenprüfung – und die TV-Abnahmebefahrung dienen abschließend als Nachweis einer qualitätsgerechten Ausführung beim Kurzrohrrelining.

Einsatzbereiche:

Schadensart:Undichtigkeiten, Korrosion, mechanischer Verschleiß, Risse, Rohrbrüche
Sanierungsquerschnitt:fast alle Profile
Nennweiten:ab DN 100, nach oben offen
Linermaterial:PE-HD, GFK, Steinzeug, Beton, Gusseisen
Druckstufen:PN1-PN6 Standard, ansonsten auf Anfrage
Arbeitsabschnitte:bis 300 m (nennweitenabhängig)

Vorarbeiten:

Außerbetriebsetzung:meist erforderlich
Prüfungen:Optische Inneninspektion; Kalibrierung
Erdarbeiten:evtl. Anschlussbaugruben
Schachtarbeiten: Gerinnevorbereitung, eventuelle Schachtsanierung

Abschlussarbeiten:

Ringraumverdämmung:Betondämmer
Prüfungen:Optische Inspektion, Dichtheitsprüfung
Bemerkungen:Querschnittsreduzierung relativ groß – abhängig von der Druckstufe