SaniErung

Langrohrlining

Das Langrohrrelining ist ein Verfahren zur Sanierung schadhafter Druckleitungen für Trink-, Brauch- und Abwasser sowie für Gas in Nennweiten ab DN 100.

Nach oben wird der Durchmesser in erster Linie durch die lieferbaren Rohrquerschnitte begrenzt. Der Rohrstrang wird vor Ort mittels Fügeverfahren hergestellt. Langrohrrelining gehört zu den Sanierungsverfahren, die durch Rohreinzug mit Ringraum charakterisiert sind. Die zu sanierenden Leitungsabschnitte werden nach Freischaltung und Reinigung kalibriert und mit einer TV-Kamera befahren. Dabei können Einzelschäden festgestellt werden, die Infiltrationen verursachen, den Querschnitt einengen oder die Leitung punktuell statisch extrem schwächen. In der Regel ist es beim Langrohrrelining erforderlich, diese Schäden vor dem Einzug zu beseitigen. Die Kalibrierung dient der richtigen Bemessung des Linermaterials. Das einzubauende Rohr kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Beim Langrohrrelining kommen PE-HD-, Stahl- oder Gussleitungen zur Anwendung.

Nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten verbindet man die Einzelrohre durch Schweißen oder mittels zugfester Muffenverbindungen zu einem Rohrstrang. Anschließend werden sie mit einer Zugwinde in die Leitung eingezogen oder mittels hydraulisch arbeitender Geräte eingeschoben. Ein abschnittweiser Einbau ist grundsätzlich auch möglich. Es lassen sich nennweitenabhängig Einzugslängen von mehreren hundert Metern realisieren. Der Liner ist während des Einzugs durch entsprechende Vorrichtungen vor und in den Baugruben vor Beschädigung zu schützen. Die Zugkräfte sind so zu begrenzen, dass die für das Material maximal zulässigen Werte nicht überschritten werden. Der verbleibende Ringraum kann verdämmt werden.

Die Einbindung der Hausanschlüsse muss bei Druckleitungen grundsätzlich in offener Bauweise erfolgen. In Abhängigkeit vom Material wird eine Anbindung an die Altleitung mit entsprechenden Spezialbau- teilen und Normformstücken hergestellt. Die qualitätsgerechte Ausführung beim Langrohrrelining wird mittels Druckprüfung und optional mit TV-Abnahmebefahrung nachgewiesen.

 

Einsatzbereiche:

Schadensart:Undichtigkeiten, Korrosion, mechanischer Verschleiß, Risse, Rohrbrüche
Sanierungsquerschnitt:vorrangig Kreisprofil
Einsatzbereich:Trinkwasser, Abwasser, Gas
Nennweiten:ab DN 100
Linermaterial:PE-HD, PP-HM, Gusseisen
Druckstufen:PN1-PN16 Druck- und Kanalrohr
Arbeitsabschnitte:bis 600 m (nennweitenabhängig)

Vorarbeiten:

Außerbetriebsetzung:erforderlich
Reinigung:erforderlich
Prüfungen:Optische Inneninspektion; Kalibrierung

Abschlussarbeiten:

Ringraumverdämmung:Betondämmer
Prüfungen:Optische Inspektion, Dichtheitsprüfung
Bemerkungen:Querschnittsreduzierung relativ groß – abhängig von der Druckstufe